RC Freyung

Radclub Freyung Biken mit Freunden

 

7 Länder

trikot
Wappen Freyung (bunt)

 

RC Freyung radelt 1.304 Kilometer durch Europa

 

Freyung 2005  Eine anstrengende Etappenfahrt haben die Rennradfahrer des RC Freyung bewältigt. In einer Woche sind sie von Freyung aus in die Tschechische Republik, die Slowakei, nach Ungarn, Kroatien, Slowenien, Österreich und wieder nach Freyung zurück geradelt.

 

Jedes Jahr führt die Sparte Rennrad des Radclubs eine mehrtätige Tour durch. Heuer nahmen sich die Langstreckenspezialisten eine Rundfahrt durch sieben europäische Länder vor. Montag früh vor einer Woche starteten Andreas „Charly“ Braun, Werner Ebner, Otto Graf, Josef Kerschbaum, Heinz Nave und Gerhard Pauli am Freyunger Busbahnhof. Mit auf die Reise nahmen die Bayerwäldler mit Günther Peters auch noch einen waschechten Preußen. Den bereits 66-jährigen Berliner hatten die Freyunger auf ihrer Fernfahrt vor zwei Jahren zur Bundeshauptstadt kennen gelernt. Seitdem hatte der leidenschaftliche Rennradfahrer den Kontakt zu seinen Freyunger Radsportkameraden nicht mehr abbrechen lassen.

 

Der erste Tag führte über den Grenzübergang Philippsreut nach Tschechien. Vorbei am Moldaustausee und Krummau radelten die Freyunger weiter bis ins kleine Städtchen Dacice an der böhmisch-mährischen Grenze. Am Dienstag ging es dann weiter durch das mährische Stufenland, ehe man bei Breclav in die Slowakei reiste. Zum Abschluss der mit insgesamt 220 Kilometer längsten Tagesetappe mussten noch die kleinen Karpaten überfahren werden. Wenngleich der Name des Höhenzuges einen kleinen Hügel vermuten lässt, handelt es sich dabei doch um ein beliebtes Wintersportgebiet der Slowakei, so dass die Radler bei relativ warmer Temperatur nochmals kräftig ins Schwitzen gerieten. Die zweite Übernachtung erfolgte schließlich in Pezinok im Osten der slowakischen Hauptstadt Bratislava. Am dritten Tag ging’s weiter in Richtung Ungarn. Bei Györ wurde die Donau und damit die slowakisch-ungarische Grenze überfahren. Über den Bakonywald kam man schließlich nach Tapolca, dem dritten Etappenziel. Am nächsten Morgen erreichte man nach kurzer Fahrt den Plattensee, dem man ca. 30 km entlang fuhr, ehe es Richtung Kroatien weiterging. Obwohl die Fahrt durch Kroatien nur etwa 35 Kilometer lang war, mussten die Radfahrer hier eine ungeplante Sonderübung einlegen. Kurz nach dem Grenzübergang wurde die Fahrbahn zunächst vierspurig, dann trennten sich die beiden Richtungsfahrbahnen und hinter einer Kurve standen die Radler plötzlich vor einem Autobahnschild. Über die Leitplanke wechselte man kurzerhand auf eine alte, holprige Straße neben der Autobahn. Diese ging aber bereits nach wenigen hundert Metern in einen Feldweg über und wieder nach ein paar hundert Metern weiter standen die Radler schließlich mitten in einer Wiese. Zwischenzeitlich war man aber auch schon auf Höhe der ersten Autobahnabfahrt angelangt, allerdings trennte ein 2 m hoher Wildschutzzaun und eine knapp 10 m hohe, steile Böschung die Freyunger von der Straße. Was half`s, die sportlichen Biker kletterten über den Zaun, hoben ihre Räder darüber und krabbelten bis zur Autobahnabfahrt hoch. Die ganze Anstrengung war allerdings umsonst, wie nämlich der Fahrer des Begleitfahrzeuges zwischenzeitlich erkundet hatte, hat man nach dem Ausbau der alten Landstraße zur Autobahn bislang noch keinen Anwandweg für langsame Fahrzeuge und Radfahrer zur ersten Ortschaft nach der Grenze gebaut, deswegen tolerieren es die kroatischen Behörden, wenn diese Fahrzeuge auf dem Standstreifen bis zur ersten Abfahrt  fahren. Den Weg, den die Freyunger Radler gewählt haben, war zwar sicherlich anstrengender, aber vermutlich auch sicherer und wird zudem noch länger Gesprächsstoff für die Clubkameraden bieten. Der Rest der Strecke bis nach Murska Sobota in Slowenien verlief dann wieder plangemäß.

Am fünften Tag erreichte man bei Bad Radkersburg Österreich. Nach Umfahrung der steirischen Hauptstadt Graz bekamen die Radler bereits die ersten Ausläufer der Alpen zu spüren. Aber die wunderschöne Landschaft, wie etwa die Fahrt durch die idyllische Weitzklamm, ließ dabei jede Anstrengung schnell wieder vergessen. Bevor es am 6. Tag die Alpen zur überqueren galt, legten die Freyunger noch in Trofaiach eine Zwischenübernachtung ein. Die Alpenüberfahrt stellte am vorletzten Tag die anspruchsvollste Etappe der Tour dar. Aber auch diese Strapazen überstanden die durchtrainierten Radler gut und erreichten mit Mauthausen das vorletzte Etappenziel. Sonntag früh traten die Pedalritter die mit 146 Kilometern kürzeste Etappe an. Pünktlich zur Kaffeezeit trafen die sieben Fernfahrer etwas abgekämpft, aber wohlbehalten in Freyung wieder ein, wo sie bereits von ihren Clubkameraden und Angehörigen erwartet wurden.

Insgesamt hatten sie 1.304 Kilometer in 48 Stunden und 49 Minuten ohne Sturz und mit nur einem Platten zurückgelegt. Auch die umfangreiche Organisation im Vorfeld hat sich bewährt, in den vorab gebuchten Unterkünften konnten sich die Radler über Nacht auf die Etappe am nächsten Tag stets erholen. Und selbst Petrus meinte es mit den Freyunger Radreisenden gut, bis zum 6. Tag konnten sie bei ausnahmslos strahlend blauem Himmel radeln. Lediglich in der Nacht zum Sonntag, der letzten Etappe, ging in Oberösterreich ein starkes Gewitter nieder. Frühmorgens waren die Straßen aber bereits wieder abgetrocknet und nach einem kurzen Nieselregen in Linz empfingen die ersten Sonnenstrahlen die Radfahrer genau an der bayerisch-österreichischen Grenze bei Jochenstein wieder.

Noch fasziniert von den tollen Eindrücken und Erlebnissen ihrer einwöchigen Tour schmiedeten die Clubkameraden bei der gemeinsamen Abschlussfeier bereits wieder die ersten Pläne für die nächste Fernfahrt im kommenden Jahr.  

  

Am Plattensee

Etwa zur Hälfte der Fernfahrt legten die Freyunger Radler am „ungarischen Meer“, dem Plattensee, eine kurze Rast ein.