RC Freyung

Radclub Freyung Biken mit Freunden

 

Neapel 2017

trikot
Wappen Freyung (bunt)

Mit dem Rad in acht Tagen von Freyung nach Neapel, auf den Vesuv und die Insel Ischia

Eine außergewöhnliche Radtour hat eine 9-köpfige Rennradfahrergruppe des RC Freyung absolviert. Von Freyung sind sie mit ihren Rädern bis nach Neapel, auf den Vesuv und von dort aus noch auf die Insel Ischia gefahren. Während der 8 Tage dauernden Tour legten sie 1.479 km zurück und haben dabei unvergessliche Eindrücke gesammelt.

Jedes Jahr unternimmt die Sparte Rennrad des Freyunger Radclubs eine mehrtägige Radtour. Heuer hatte man sich Italien als Ziel ausgewählt. Gestartet wurde am frühen Morgen des Fronleichnamstages vom Busbahnhof. Freyungs 1. Bürgermeister Dr. Olaf Heinrich verabschiedete die Gruppe mit den besten Wünschen für die anspruchsvolle Tour. Neben den acht männlichen Teilnehmern Ludwig Faschingbauer, Josef Kerschbaum, Reiner Madl, Gerhard Pauli, Ernst Plöchinger, Wolfgang Raab, Georg Urmann und Franz Wagner war mit Doris Plöchinger auch wieder eine Frau dabei.

Der erste Tag führte bei strahlendem Sonnenschein über Passau, durch das Innviertel, vorbei an Salzburg und dann  das Salzachtal entlang bis zum ersten Etappenziel in St. Johann im Pongau, das nach 217 Kilometern erreicht wurde.

Die Alpenüberquerung stand an Tag 2 an. Leider hatte der Wetterbericht Recht behalten und kurz nach dem Start setzten starker Regen und eine deutliche Abkühlung ein. Das Nass hielt bis über die Radstädter Tauern an und ließ dann im Murtal nach und die Überquerung des Südkammes über die Flattnitzer Höhe konnte schon wieder im Trockenen erfolgen. Am Ossiacher See herrschte dann bis zum zweiten Etappenziel in Villach bereits wieder sommerliches Wetter.

Am dritten Tag erreichte die Radfahrergruppe bei Thörl-Maglern schon bald Italien. Die Route führte im Kanal- und Fellatal durch die Julischen Alpen und später entlang des nahezu ausgetrockneten Tagliamento flach weiter bis Treviso nördlich von Venedig.

Durch die Poebene führte am vierten Tag eine 178 km lange Flachetappe bis nach Ravenna. Der frische Wind vom Mittelmeer machte dabei die Temperaturen von deutlich über 30 Grad erträglich. Der Tag wurde mit einem Abendspaziergang der historischen Altstadt abgeschlossen, in der gleich acht Gebäude zum Weltkulturerbe der UNESCO zählen.

Bei heißem Wetter ging es den nächsten Tag weiter auf das von weitem bereits sichtbare  Fürstentum San Marino hinauf. Hier eröffneten sich den Freyunger Radfahrern schließlich herrliche Ausblicke in den Apennin, durch den sie ihre Fahrt die nächsten Tage führte. Das 5. Etappenziel war Gubbio, eine für Umbrien typisch in Hanglage errichtete Stadt mit zahlreichen Palästen, Kirchen und Adelshäusern in gut erhaltener Bausubstanz aus dem Mittelalter.

Ein welliges Profil mit zum Teil sehr steilen Anstiegen prägte den 6. Tag von Umbrien bis in die Abruzzen. Bei knapp unter 40 Grad noch einmal eine kräftige Herausforderung für die berggewohnten Radfahrer aus dem Bayerischen Wald. Das Ziel Carsoli östlich von Rom war nach schweißtreibenden 204 Kilometern erreicht.

Der 7. Tag führte bei weiterhin heißem Wetter 210 km weiter bis nach Caserta. Dabei musste nochmal die Hochebene von Arcinazzo im Latium mit über 1000 m Höhe erklommen werden, ehe es den Rest der Strecke relativ flach nach Kampanien hinablief.

Mit der Fahrt auf den Vesuv begann am letzten Tag einer der Höhepunkte der Fernfahrt. Nach 35 km Anfahrt in der Metropolregion Neapel begann  von knapp über der Meereshöhe der steile, ca. 15 km lange Anstieg bis auf den etwas über 1.000m Höhe liegenden Besucherparkplatz des Vulkans. Er forderte von den Radfahrern nach bereits sieben anstrengenden Tagen Fahrt nochmals jede Menge an Kraft, aber alle erreichten mehr oder weniger erschöpft das Ziel. Von hier schloss sich noch ein ca. 2 km langer Fußmarsch zum Kraterrad des gefährlichen Vulkanes an. Nach der Besichtigung des beeindruckenden Naturwunders ging es den Berg wieder hinab nach Neapel in das hektische Verkehrsgewimmel der Millionenmetropole am gleichnamigen Golf im Mittelmeer. Aber auch die Fahrt bis zum Hafen wurde bei aller Vorsicht problemlos geschafft. Mit der Fähre setzten die Freyunger Pedalritter zum letzten Zielort ihrer Fernfahrt, der Insel Ischia, über. Nach knapp 1 ½ Stunden wurde der Hafen von Ischia erreicht. Die letzte Radetappe führte noch nord-westlich um die Insel bis nach Sant` Angelo, wo die Radler von Patrizia Zunta, der Vorsitzenden der Städtepartnerschaft Waldkirchen-Sant`Angelo auf Ischia empfangen wurde. Den Kontakt hatte Karl Traxinger vom Waldkirchner Partnerschaftsverein hergestellt. Frau Zunta organisierte schließlich auch die Unterbringung der Freyunger und eine wunderschöne Inselbesichtigung am nächsten Tag. Mit dem Kleinbus ging es zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der größten Insel im Golf von Neapel. Ein versierter Reiseführer versorgte die Freyunger dabei mit zahlreichen, interessanten Informationen über Ischia und ihre sechs Gemeinden. RC-Vorstand Georg Urmann überreichte Patrizia Zunta als Anerkennung für ihre tolle Unterstützung ein Stadtbuch von Freyung, das vom 1. Bürgermeister Dr. Heinrich mit einer persönlichen Widmung versehen war.

Mit der ersten Fähre setzten die Freyunger Samstagfrüh dann wieder nach Neapel über. Hier wurden sie bereits von einem Reiseführer empfangen, der ihnen die wesentlichen Sehenswürdigkeiten der dritt größten Stadt Italiens näher brachte und zum Abschluss noch eine Führung durch die im Jahre 79 durch den Ausbruch des Vesuvs verschüttete und erst im 18. Jahrhundert wiederentdeckte Stadt Pompeji unternahm.

Die Heimreise erfolgte zum Teil im Begleitfahrzeug und zum Teil per Flugzeug. Die Fahrt mit dem Begleitfahrzeug dauerte gut 17 Stunden auf der deutlich kürzeren Autobahnstrecke und brachte nochmal die Länge der zurückgelegten Radtour deutlich zum Ausdruck. Mit dem Flugzeug war München von Neapel aus bei einer Reisegeschwindigkeit von etwas über 900 km/h in knapp 2 Stunden erreicht. Aus der Vogelperspektive konnten dabei beeindruckende Blicke auf die lange Fahrtstrecke geworfen werden.

Insgesamt waren es 1.479 km und 12.351 Höhenmeter, die die Freyunger Rennradgruppe in acht Tagen und insgesamt 56 Stunden und 8 Minuten im Sattel bewältigt haben. Radclubvorsitzender Georg Urmann zeigte sich zum Abschluss erfreut, dass die sicherlich unvergessliche Fahrt ohne Sturz und nur mit zwei Platten zurückgelegt werden konnte. Seinen besonderen Dank richtete er dabei Josef Kerschbaum und Gerhard Pauli, die die Fahrt in gewohnter Manier wieder gründlich vorbereitet und organisiert haben.
 

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Das malerische Bergdorf Castel di Tora am Lago del Turano im Latium lädt zu einem Fotostopp ein.

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Froh gelaunt zeigt sich die Freyunger Rennradgruppe vor dem 300 m tiefen und 500 m breiten Vesuvkrater. Der Vulkan zählt zwar momentan zu den ruhigeren, aber auch zu den gefährlichsten der Welt.

Neapel 2017 Bild1

Nach 8 Tagen im Sattel ist das Ziel Sant`Angelo auf Ischia erreicht. Empfangen werden die Radfernfahrer aus dem Bayerischen Wald von Patrizia Zunta und ihrer Tochter Celeste.