RC Freyung

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Von Freyung nach Polen und zurück

trikot
Wappen Freyung (bunt)

RC Freyung auf großer Fahrt: Von Freyung nach Polen und zurück

Diese Fernfahrt werden die Rennradler des Freyunger Radclubs auch nicht so schnell vergessen. In sieben Tagen sind sie von Freyung nach Polen und zurück geradelt und haben dabei 1.336 Kilometer zurückgelegt und über
13.000 Höhenmeter bewältigt. Ein steter Begleiter dabei war leider der Regen.

Jedes Jahr führt die Sparte Rennrad des RC Freyung eine mehrtägige Tour durch. Heuer hatten sich die Pedalritter aus der Kreisstadt eine Rundfahrt von Freyung beginnend über Tschechien und Polen zurück zum Ausgangsort vorgenommen. Mit auf Fahrt gingen mit Andreas „Charly“ Braun, Sabine und Herbert Brückl, Werner Ebner, Ludwig Faschingbauer, Otto Graf, Josef Kerschbaum, Hans Maier, Gerhard Pauli, Wolfgang Raab und dem treuen Berliner Gastfahrer Günther Peters zehn Mann und eine Frau. Die Strecke war in gewohnter Manier von Organisator Josef Kerschbaum vorzüglich ausgearbeitet worden, und nach jeder Tagesetappe stand ein passendes Quartier bereit. Eigentlich war alles perfekt vorbereitet, leider spielte das Wetter dann doch nicht so mit, wie es die Radler gerne gehabt hätten: An allen sieben Tagen wurden sie - meist den ganzen Tag über - nass, das einzig Positive: die Temperaturen lagen bei angenehmen 20 Grad.

Über 209 Kilometer radelte die Gruppe am ersten Tag von Freyung durch den Böhmerwald und das Böhmische Stufenland nach Ledec nad Sazavou nordöstlich von Tabor. Der nächste Tag führte die berggewohnten Bayerwäldler dann ins Riesengebirge.  In der Nähe der 1602 m hohen Schneekoppe, dem höchsten Berg Tschechiens, überquerten sie die Grenze nach Polen und bezogen nach 195 km Fahrt in Karpacz, einem Wintersportort am Fuße des Sniezka, wie der Berg dort genannt wird, auf polnischer Seite Quartier. Gerade in Nordböhmen und Schlesien waren die Niederschläge an den vorangegangenen Tagen unwetterartig gewesen und führten zu zahlreichen Überschwemmungen, die von den Radlern auf der folgenden Etappe aus dem Riesengebirge in Richtung Breslau noch hautnah miterlebt werden konnten. Zahlreiche Straßen waren überspült und mit Schmutz und Schlamm überzogen. Entsprechend verdreckt sahen Mensch und Material hinterher dann natürlich auch aus. Südlich an Breslau vorbei gings schließlich der Oder entlang bis nach Krapkowice bei Oppeln, das nach 226 km erreicht wurde. Mit nur 124 km war der vierte Tag der kürzeste. Grund hierfür war eine nachmittags eingeplante Besichtigung des Dokumentationszentrums im ehemaligen KZ Auschwitz. In einer mehrstündigen Führung wurde den Freyungern eines der düstersten Kapitel der deutschen Geschichte im KZ Auschwitz und im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau vor Augen geführt. Tief berührt von den eindrucksvoll geschilderten Geschehnissen und Abläufen in den Lagern verließ man die Gedenkstätte und stellte sich noch lange die Frage, wie es aus einer zivilisierten Gesellschaft heraus zu derart unvorstellbaren,  menschenverachtenden Handlungen kommen konnte.

Auf der 5. Etappe verließen die Radler schließlich Schlesien wieder und erreichten bei Cieszyn wieder tschechischen Boden, wo die Fahrt dann über 188 Kilometer bis nach Prerov in Nordmähren führte. Auf der vorletzten Etappe strampelte man schließlich 187 km nördlich an Brünn vorbei auf die Böhmisch-Mährischen Höhe bis nach Telc, wo die Freyunger inmitten der zum UNESCO Weltkulturerbe zählenden Altstadt zum letzten Mal Unterkunft bezogen.

Am letzten Tag meinte es Petrus am besten mit den Reisenden. Bis auf einen kurzen Nieselregen kamen sie am Moldaustausee trocken an, ehe ein heftiger Gewitterregen niederging, der aber bei einer Tasse Kaffee und einem Palatschinken in einem Oberplaner Restaurant abgewartet werden konnte. Bei strahlendem Sonnenschein erreichte man schließlich bei Haidmühle bayerischen Boden und traf nach 206 Tageskilometern  wieder wohlbehalten in Freyung ein.

Die widrigen Witterungsverhältnisse hatten während den insgesamt 54 ¾ Stunden im Sattel natürlich auch ihren Tribut gefordert: Sechs Platten und ein gebrochenes Schaltwerk. Von Stürzen und Verletzungen blieben die Fernfahrer Gott sei dank verschont.

Trotz des nahezu durchgängigen Regens und der dadurch wesentlich anstrengenderen Fahrt waren sich alle Teilnehmer zu Hause angekommen einig, dass es trotz alledem wieder eine schöne und eindrucksvolle Tour war, die keiner missen möchte, nur das nächste Mal könnte es durchaus wieder etwas trockener sein.

RC - Fernfahrt 2009  -  Bild 1

Gut gelaunt gehen Hans Maier, Günther Peters, Herbert Brückl, Werner Ebner, Wolfgang Raab, Josef Kerschbaum, Sabine Brückl, Otto Graf, Gerhard Pauli, Ludwig Faschingbauer und Andreas Braun (v.l.n.r.) von der zum UNESCO-Weltkulturerbe zählenden Altstadt von Telc in Südmähren auf die letzte Tagesetappe nach Freyung.

RC - Fernfahrt 2009  -  Bild 2

Nach einer anstrengenden Passfahrt nach Horni Mala Upa  am Grenzkamm des  Riesengebirges haben die Freyunger Radler Gerhard Pauli, Ludwig Faschingbauer. Andreas Braun, Wolfgang Raab, Otto Graf, Herbert BrücklGünther Peters, Hans Maier, Werner Ebner, Sabine Brückl und Josef Kerschbaum (v.l.n.r.) am Ende des zweiten Tages polnisches Hoheitsgebiet erreicht

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