RC Freyung

Radclub Freyung Biken mit Freunden

 

Lourdes 2025

trikot
Wappen Freyung (bunt)

Fernfahrt RC Freyung 2025

Von Freyung zum französischen Wallfahrtsort Lourdes

Sechs Rennradler machen sich auf den Weg nach Lourdes – extreme Hitze setzt den Radlern kräftig zu

 

Im Januar 2025 war es wieder so weit, der Vorstand des RC Freyung Georg Urmann informierte die Mitglieder über die geplanten Rennradaktivitäten in der Radsaison 2025. Die „Fernfahrer“ warteten, wie jedes Jahr ungeduldig und mit Spannung, auf die diesjährigen Vorschläge zur mehrtägigen Rad-Fernfahrt, die traditionell von der Rennradsparte des RC Freyung durchgeführt wird.

Gerhard Pauli, der die Fernfahrten federführend plant und organisiert, konnte wieder überraschen! Erneut ist es ihm gelungen drei großartige Ziele zu präsentieren. Zur Auswahl standen: Eine 9-tägige Tour auf den Westbalkan, eine 9-tägige Slowenien-Rundfahrt oder eine 10-tägige Tour zum französischen Wallfahrtsort Lourdes mit Bonus-Tag zum Col du Tourmalet (höchster asphaltierter Straßenpass der französischen Pyrenäen).

Die Mehrheit entschied sich für Lourdes mit Col du Tourmalet, somit konnte Gerhard mit den umfangreichen Vorbereitungen, wie Strecken- und Etappenplanungen, Hotelbuchung sowie dem gesamten Begleitprogramm starten.

Insgesamt legten die sechs Fernfahrer 1740 km in 11 Tagen zurück und bewältigten beachtliche 18800 Hm.

Mit 182 km war die erste Tagesetappe gleich die längste. Motiviert startete die Gruppe, bestehend aus dem erfahrenen Tourguide Gerhard Pauli, Rainer Madl, Wolfgang Raab, und Manfred Feucht am 25.06.2025 in Freyung bei angenehmen Temperaturen. Der erste Halt erfolgte bei Franz Wagner im idyllischen Vilstal in Freundorf, der von nun an die Gruppe verstärkte. Mit vielen regionalen „Wagnerschen Schmankerln“ gestärkt, pedalierte die Gruppe zum Tagesziel Thalhausen bei Freising. Hier traf sich Ernst Plöchinger mit seinen Radlerfreunden und startete ab hier das begehrte Rad Event.

Zu sechst und damit komplett, starteten die Freyunger Radler am nächsten Morgen bei gutem Wetter die relativ flache, aber dafür schnellere 168 km lange Etappe ins schwäbische Äpfingen, südwestlich von Ulm. Mit viel Glück führte die vorgegebene Strecke an mehreren Wärmegewittern vorbei, und die Radler blieben zumindest „von oben trocken“.

Die dritte Etappe führte bei angenehmen Temperaturen nördlich am Bodensee vorbei zum 163 km entfernten Titisee. Vor dem Tagesziel mussten die Radler noch einen Anstieg auf die 1044 Hm gelegene Hochebene, „Auf dem Höchst“ im Hochschwarzwald, bewältigen. Mit einer wunderbaren ca. 15 km langen Abfahrt nach Titisee wurden die Anstrengungen belohnt.

Bei besten Wetterbedingungen führte der vierte Tag nach Frankreich. Nach wenigen Kilometern ging‘s gleich zur Sache. Innerhalb der nächsten ca. 13 km mussten 400 Hm überwunden werden. Auf dem Feldberg, dem höchsten Berg (1493 Hm) im Schwarzwald, angekommen, genoss die Gruppe die traumhafte Aussicht. Nun stand eine ca. 40 km lange, atemberaubende Abfahrt bis Weil am Rhein bevor. Dort angekommen überquerten die Radler aus dem bayerischen Wald den Rhein über die imposante Dreiländerbrücke mit 248 m Spannweite, die größte freitragende Fußgängerbrücke Europas. Natürlich war auch hier ein Halt für Fotos und zum Aufsaugen der Brückenarchitektur und des beeindruckenden Umfeldes angesagt. Danach ging es durch das Jura-Gebirge, wo noch zwei bis zu 15% steile „Rampen“ (Les Verreries 702 Hm und Col de Rangiers 856 Hm) überwunden werden mussten. Entspannt am Le Doubs entlang nach Saint Hippolyte, hatten die Radler wieder anstrengende, aber auch beindruckende 160 km auf ihren Computern gesammelt.

Etappe 5 führte bei welligem Höhenprofil durch den einsamen, mit viel Landwirtschaft durchzogenen Jura entlang der schweizerisch-französischen Grenze ins 156 km entfernte Moirans-en-Montagne, nordwestlich von Genf. Bis zur 1. Pause, die immer nach ca. 60-70 km stattfand, waren die Temperaturen noch angenehm. Danach waren die Fernfahrer über etwas kühlende Waldstücke auf den Hochebenen sehr dankbar, da sich Temperaturen nicht weit weg von 40°C einstellten. An dem Tag mussten immerhin 1946 Hm bewältigt werden.

Heiß verlief auch der 6. Tag. Die Freyunger Radler erwartete eine landschaftlich atemberaubende Strecke, der Rhonedurchbruch, mit viel Landwirtschaft und auch Weinanbau. Über den Tag verteilt mussten drei kurze, aber wunderschöne Anstiege, u. a. der Col de France auf 374 Hm geradelt werden, bis man das Tagesziel Brullioles nach 156 km und 1536 Hm erreichte. Wie konnte Gerhard Pauli bei der ganzen Planung wissen, wie erfrischend und erholsam der angebotene Aussenpool des Quartiers an diesem Tag für die erschöpften Freyunger war?

Mit Etappe 7 stand aus sportlicher Sicht eine anspruchsvolle Strecke über 150 km mit 1957 Hm bei extremen Temperaturen wie die Tage zuvor an. Wegen der zu erwartenden Hitze beschloss die Gruppe, die Abfahrt 1 Stunde früher anzugehen. Der Guide Gerhard Pauli führte die Gruppe nördlich von Saint-Etienne durch das wunderschöne, spärlich besiedelte Zentralmassiv, eine der wildesten und ursprünglichsten Landschaften Frankreichs mit vielen erloschenen Vulkanen, zahlreichen Plateaus und Tälern sowie historischen Dörfern. Nach rund 50 km beinhaltete die Route den ersten 600 Hm-Anstieg bis zum kleinen, idyllisch gelegenen Bergdorf Merle. Nach einer kurzen Abfahrt dann der zweite Anstieg bis zur höchsten Stelle auf 1100 Hm. Eine ca. 15 km lange Abfahrt zum Tagesziel in Langeac rundete die Tagesetappe ab.

Die diesjährige Königsetappe mit 158 km und 2359 Hm führte die Gruppe am Tag 8 weiter durch das landschaftlich einmalige Zentralmassiv. Unmittelbar vom Hotel weg ging‘s gleich zur Sache. Bis zum ersten Hochplateau mussten die ersten 1000 Hm bezwungen werden, danach eine kurze Abfahrt, gefolgt vom Anstieg zur höchsten Erhebung, dem Col d` Aubrac auf 1340 Hm, mit anschließender atemberaubender Abfahrt. Unten angekommen im „Glutofen Südfrankreichs“, schlängelte sich die Strecke durch eine abwechslungsreiche Landschaft am le Lot entlang. Im wunderschönen Ort Espalion überquerten die Radler den Fluß auf einer uralten, in eleganten Bögen gespannten Steinbrücke. In Bozouls, ca. 25 km vor dem Tagesziel Rodez, unweit von Toulouse, legte die Gruppe eine Pause ein. Bozouls ist bekannt für seine beachtliche Schlucht mit etwa 100 m Tiefe und einem Durchmesser von 400 Metern. Es ist, als ob dort ein Meteorit eingeschlagen wäre und ein riesiges Loch hinterlassen hätte.

Die vorletzte Etappe 9 führte von Rodez ins 169 km entfernte Mondonville. Das Höhenprofil war wesentlich entspannter, und es ging mit moderatem Tempo durch die leicht wellige, weite Landschaft. Unvergesslich, die riesigen Sonnenblumenfelder mit ihren zur Sonne zugewandten Blütenköpfen, die sich wie leuchtende gelbe Teppiche bis zum Horizont ausdehnten.

Am nächsten Morgen, wieder bei bestem Wetter, hatten die Freyunger Radler das diesjährige Fernfahrt-Endziel, den bekannten Wallfahrtsort Lourdes, im Fokus. Im Gegensatz zur Etappe am Vortag ging es kontinuierlich mit welligem Höhenprofil bergauf. Vor Lourdes wurde das Gelände bergiger, und es mussten noch drei kurze, aber steile Rampen überwunden werden. Ein kleiner Vorgeschmack für die am nächsten Tag anstehende Bonus-Etappe in den Pyrenäen. Bei angenehm warmen Temperaturen waren es am Ende 163 km mit immerhin 1918 Hm, die die Biker kurbelten. Je näher sich die Gruppe nach Lourdes bewegte, desto deutlicher zeichneten sich die Pyrenäen ab. Wegen der sehr reichen Radsporthistorie im Wesentlichen durch die Tour de France, sind die Pyrenäen für Radsportler etwas Besonderes. Die Gruppe nächtigte direkt am Gave de Pau in unmittelbarer Nähe zum berühmten Heiligtum von Lourdes, dem Sanctuaire Notre-Dame de Lourdes. Fast gleichzeitig checkte auch Dorothea Plöchinger ein, die unsere Gruppe ab jetzt verstärkte. Der Ort Lourdes wurde bekannt durch die Marienerscheinungen, die im Jahr 1858 der damals 14-jährigen Bernadette Soubirous an der Grotte von Massabielle widerfahren sein sollen. Nach dem gemeinsamen Abendessen nahmen wir uns einen Besuch der bekannten Lichterprozession vor. Ein beeindruckendes, tief spirituelles Ritual, das jeden Tag in den Sommermonaten ab 21:00 Uhr startet. Hunderte von Pilgern aus aller Welt tragen Kerzen und schieben ihre kranken Menschen in Rollstühlen rund um das Heiligtum und die Grotte von Massabielle. Das Ganze wird begleitet von Chorgesang und Gebeten. Es ist eine meditative Zeit des Gebetes, in der Menschen um Heilung, Trost oder einfach um Gnade flehen. Das gesamte Szenenbild ist besonders ergreifend, wenn die Dunkelheit einsetzt und die lodernden Flammen die Nacht erleuchten.

Mit großem Respekt vor unserer Bonus-Etappe und mittlerweile rund 1600 km in den Beinen starteten wir von Lourdes aus einen Rundkurs mit 110 km und 2063 Hm: zum sportlichen Highlight der gesamten Tour, dem Col du Tourmalet. Für Rennradler der „heilige Berg“ des Radsports und ein Naturerlebnis der Extraklasse. Wer sich für die Pyrenäen, das Radfahren interessiert, sollte ihn einmal im Leben gesehen oder am besten erklommen haben.

Er ist der meistbefahrene Pass in der Geschichte der Tour de France. Mit seinen 2115 m über dem Meer, ist er der höchste asphaltierte Straßenpass in den französischen Pyrenäen. Der 19 km lange Anstieg, zunächst bei starkem Regen, führte über die Westseite von Luz-Saint-Sauveur mit einer Durchschnittssteigung von 7,4% und einem Höhenunterschied von ca. 1400 Hm. Nach und nach hellte der Berg auf, es hörte auf zu regnen und es wurde sogar sonnig. Von oben bot sich ein spektakulärer Blick ins Tal und auf die umliegenden Gipfel. Über die Ostseite führte die Strecke spektakulär in engen, unvergesslichen Serpentinen ca. 17 km nach unten. Zum Abschluß wartete noch ein kleiner, geschmeidiger Gegenanstieg auf den Col de Lingous auf 575 hm.

Vielen Dank unserem Guide und Radfreund Gerhard Pauli, dem es wieder gelungen ist, der Gruppe ein unvergessliches Erlebnis zu bereiten und sie unfallfrei und glücklich durch die Fernfahrt 2025 zu führen.

Zum Abschluß die Fernfahrtdaten 2025 von Freyung zum französischen Wallfahrtsort Lourdes und zum Col du Tourmalet

kurz zusammengefasst:

  • 11 Tage / 11 Etappen
  • 1740 km / 18800 hm
  • 3 Länder
  • 3 Pannen (Plattfuß)

Eisenbach im Hochschwarzwald

Eisenbach im Hochschwarzwald

Gruppenfoto am Titisee

Gruppenfoto am Titisee

Gruppenfoto auf dem Feldberg in 1200 m Höhe

Gruppenfoto auf dem Feldberg in 1200 m Höhe

Unsere 1

Unsere 1

Tourguide Gerhard Pauli macht Tempo

Tourguide Gerhard Pauli macht Tempo

Gruppenfoto im Rhonetal

Gruppenfoto im Rhonetal

Col de France 374 Hm

Col de France 374 Hm

Tourguide Gerhard Pauli

Tourguide Gerhard Pauli

Die Gruppe wieder sportlich unterwegs

Die Gruppe wieder sportlich unterwegs

Unterwegs im Jura

Unterwegs im Jura

Die Gruppe unterwegs nach Mondonville

Die Gruppe unterwegs nach Mondonville

Gruppenfoto auf der Dreiländerbrücke

Gruppenfoto auf der Dreiländerbrücke

Das Heiligtum

Das Heiligtum

Ernst und Dorothea Plöchinger

Ernst und Dorothea Plöchinger

Gruppenfoto am Ziel in Lourdes

Gruppenfoto am Ziel in Lourdes

Idyllisch gelegener Ort Auvers

Idyllisch gelegener Ort Auvers

Vor der Metallskulptur

Vor der Metallskulptur

Wunderschöne Steinbrücke

Wunderschöne Steinbrücke